Sag mal „Cheese“ – Stromae macht Laune auf dem Parkett

Bienvenue Chez Moi sagt der Belgier – man befindet sich gleich in den Sphären, die ein nur ein Maestro komponieren kann. Der Maestro ist in diesem Fall Stromae (Alors on Danse) der im vergangenen Sommer dank Youtube bei der Internetgemeinde einen Hit landen konnte. Den Usern hat Stromae, der seinen Namen durch die Umkehrung der Silben bei Maestro herleitet, seine Lektionen vorgestellt, Lektion Nummer 8 wurde in Europa ein Hit: Alors on Danse landete in Deutschland, Österreich und der Schweiz im Februar sofort auf Platz 1, nun erschien sein Album Cheese.

Dass Lyrics aus den französisch-sprechenden Regionen durch sehr tanzbare Beats untermauert werden, ist keine Neuheit. Make The Girl Dance (Baby, Baby, Baby) oder Discobitch (C’est beau la bourgeoisie) haben bereits in im vergangenen Sommer mit französischen Texten und Beats für kreisende Hüftbewegungen gesorgt, diesen Sommer ist Belgien an der Reihe. Stromae‘s Album Cheese macht gleich im ersten Track Laune. Bienvenue Chez Moi erinnert zu Beginn an die 90er Jahre Eurodance-Beats, der Rhythmus seines Sprechgesangs zeigt aber gleich, dass wir uns im Sommer 2010 befinden. Diese Kombination lädt ein, sofort mitzuwippen. Der schlaksige 25-jährige beweist auch auf seinen weiteren Tracks, dass er tanzbare Sympathien einheimsen kann – das Album steckt voller Überraschungen, denn irgendwie passt der Takt der Lyrics auf kein einziges musikalisches Bett. Genau das macht Stromae und sein Werk Cheese aus – keine Schublade, die sich öffnen lässt und den gelernten Schlagzeuger aufnehmen kann. Das Gesamtwerk ist nicht aus der Retorte, die Zusammensetzung ist neu.

Für Tanzwütige stellt sich dabei zwangsläufig die Frage, in welche Richtung man nun seine Hüften rotieren lassen soll, aber dass diese rotieren müssen, ist klar. Der belgische Rap-Sprechgesang-Dance-Maestro ist einfach jemand, der sein Handwerk beherrscht: Menschen zu animieren und über‘s Parkett fegen zu lassen.